Dichtflächen entspr. Wasserhaushaltsgesetz (WHG)

Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist in Deutschland ein Rahmengesetz des Bundes, das zusammen mit den Wassergesetzen der Länder den Hauptteil des deutschen Wasserrechtes bildet. Die Umsetzung des Wasserhaushaltsgesetzes liegt in der Kompetenz der Länder. Dies geschieht über die individuellen Landeswassergesetze (LWG) der Bundesländer. Das zuständige Fachministerium ist als oberste Wasserbehörde ermächtigt, Verordnungen zu erlassen, die Teilbereiche der Wasserwirtschaft landeseinheitlich regeln.

Zuständigkeiten

Bund Wasserhaushaltsgesetz (WHG)
Land Landeswassergesetz (LWG)
Zuständiger Minister
des Landes
Landesverordnung (VAwS - Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe)

§ 19g WHG - Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenen Stoffen

(1 ) Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Herstellen und Behandeln wassergefährdender Stoffe sowie Anlagen zum Verwenden wassergefährdender Stoffe im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und im Bereich öffentlicher Einrichtungen müssen so beschaffen sein und so eingebaut, aufgestellt, unterhalten und betrieben werden, dass eine Verunreinigung der Gewässer oder eine sonstige nachteilige Veränderung ihrer Eigenschaften nicht zu besorgen ist.
(3) Anlagen im Sinne von (1)… müssen mindestens entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik beschaffen sein sowie eingebaut, aufgestellt, unterhalten und betrieben werden.

Anerkannte Regeln der Technik:

u. a. sind anerkannte Regeln der Technik

  • DWA-A786 (TRwS 786 – Techn. Regel wassergefährdender Stoffe) Anwendungsbereich: Für die Ausführung von Dichtflächen als sekundäre Barriere
  • MfA-UwS (FGSV – Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) Merkblatt für die Herstellung flüssigkeitsundurchlässiger Asphaltbefestigungen für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenen Stoffen
  • DIN 18195 - Bauwerksabdichtungen

Gussasphalt - Dichtflächen

Gussasphalt ist flüssigkeitsdicht und praktisch wasserdampfdicht! Die Herstellung von Gussasphalt erfolgt in güteüberwachten stationären Mischwerken. Die Zusammensetzung des Mischungsverhältnisses ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

Faktoren Zusammensetzung des Mischungsverhältnisses

Asphaltbefestigungen mit Gussasphalt zum Schutz vor wassergefährdenden Stoffen finden Anwendung, z. B.

  • nach VAwS als flüssigkeitsundurchlässige, standsichere Flächenbefestigung,
  • unter Lagerbehältern in Anlagen zum Lagern wassergefährdender Stoffe,
  • in Anlagen zum Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Stoffe,
  • in Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Stoffe,
  • nach den anerkannten Regeln der Technik in allen Betrieben die Betonflächen, sonstige Unterbauten und somit das Grundwasser vor wassergefährdenden Stoffen schützen müssen.

Wandanschlüsse, Detailanschlüsse sowie Durchdringungen der Dichtflächen werden systemabgestimmt zu den Gussasphaltflächenabdichtungen gewählt und entsprechend der Herstellervorschriften verarbeitet.

Gussasphaltdichtflächen können trocken oder mit Wasser und Seifenlösung gereinigt werden. Gussasphaltbeläge bedürfen keiner besonderen Pflege. Jedoch müssen alle beanspruchten Flächen, Fugen und eingedichtete Durchdringungen zugänglich sein. Sie sind regelmäßig zu kontrollieren, zu reinigen und falls erforderlich zu erneuern.

Systemskizzen:

Einbau- / Anwendungsbeispiel:

Auftraggeber: Chemische Industrie, Arnsberg
Aufgabenstellung: Abdichtung einer Tanktasse zur Aufnahmen eines Methanoltanks
Ausführung:
  • Reinigen und Vorbereiten der Fundamentschicht.
  • Verlegen einer Dampfdruckentspannungschicht (Material: Glasvlies).
  • Aufbringen der Gussasphalt-Schutzschicht entsprechend der Höhenvorgabe durch die Bauleitung (geforderte Gefällesituation von 2% von der Mitte des Fundaments bis zum Rand).
  • Sanden und Schleifen der Gussasphaltoberfläche.

 

Auftraggeber: Feuerverzinkerei, Arnsberg
Aufgabenstellung: Sanierung der Wandanschlüsse im Bereich der Flux-/Beiztassen
Ausführung:
  • Wandanschlüsse zur Aufnahme der neuen Abdichtung vorbereiten (strahlen, egalisieren).
  • Grundierung des mineralischen Anschlusses mit einem systemabgestimmten Primer.
  • Aufrauhen der nichtsaugenden Anschlüsse (z.B. Metallanschlüsse).
  • Herstellen des Wandanschlusses auf Flüssigkunststoff (PMMA)-Basis, vliesarmiert.